Es gab und gibt nur eine Sicherheit: Ich will Geschichten erzählen und gehört werden. Nie nur erfunden, nie nur biografisch, immer so wahr wie möglich. Ist auch nicht immer gelungen. Das Ego stand ab und zu im Weg, der (Erfolgs)Druck, die Miete, Geld verdienen müssen mit doofen Projekten und kein Geld verdienen mit geilen Projekten. Alles muss schnell, perfekt und neu und krass sein. Keine Zeit in sich zu gehen, schließlich muss es weitergehen. Aber ging es noch um die Sache? Wahrscheinlich nicht. Dazu die privaten Ereignisse, die mich oft zwischen völliger Gefühlskälte und exzessiven Gefühlsausbrüchen hin und her schwanken ließen. Ich habe viel eingesteckt, einiges ausgeteilt. Einige beleidigende Kritiken haben mir wehgetan. Dies so auszuschreiben, ohne mit einem flotten Spruch drüber zu gehen, wie man es von meinem wütenden Gin Tonic trinkenden Alter Ego gewohnt ist, ist ein großer Schritt für mich, aber hiermit auch ein für alle Mal abgeschlossen. Es muss ja weitergehen. Mit dem Unterschied, dass ich die letzten Jahre viel gelernt habe, eben nicht »schnell krass wild«, sondern »ruhig und überlegt«. Immer noch wütend und nicht gefällig, denn Gefälligkeit ist die Stummschaltung jeglichen Lebens, jeglicher Kunst. Dafür mit einem warmen Herzen und dem absoluten Willen dazu beizutragen, die (nicht nur kulturelle) Welt ein kleines bisschen schöner und intensiver zu machen und der gefühlt aktuell nicht enden wollenden Unsicherheit, Mut und Alternative entgegenzusetzen.
2021 werde ich neuen Stoff raushauen und ich hoffe, dass die, die mich immer begleitet haben noch ein Stück weit mitgehen und ein paar mehr dazu kommen. Alles wird gut.